2019 Restricted Competition Hypobank Hohenems, Austria

Konzept

Die neue Hypobank Vorarlberg ist das erste Gebäude, das von den Hauptstrassen wahrgenommen wird. Erschliessungstechnisch erschwert das höhergelegene Grundstück die Zugänglichkeit des Gebäudes. Deshalb sieht der Entwurf einen Eingangsbereich vor, der drei Zugänge bündelt: für Fussgänger von der Angelika-Kauffmannstrasse, für Besucher und Mitarbeiter von den Parkplätzen her oder direkt aus der Tiefgarage. Die einladende Geste des leicht abfallenden Vorplatzes ermöglicht einen einfachen, gut sichtbaren Hauptzugang, während gleichzeitig durch das tiefere Niveau zusätzlicher Raum im Inneren gewonnen wird. Der durch die leichte Neigung des Vorplatzes erreichte tiefere Niveau ermöglicht einen einfachen, gut sichtbaren Hauptzugang bei gleichzeitigem Raumgewinn im Innern. Der Zugang zur Bank aus der Tiefgarage wird wesentlich attraktiver, da er nur ein halbes Geschoss entfernt liegt. Der Eingang ist räumlich näher und erlaubt den Kunden ein direkteres Eintreten in den öffentlichen Empfangsraum der Bank. Diese umgekehrt inszenierte Eingangssituation schafft eine neue, prägnante städtebauliche Anbindung.

Vom Windfang aus betritt man den Empfangsraum, der durch das tiefergesetze Niveau eine grosszügige räumliche Ausgestaltung erhält. Durch diese Massnahme kann ein Split level organisiert werden, welches die dem Erdgeschoss zugeschrieben Fläche deutlich erweitert und teilweise fünf Geschosse zulässt. Das oberste Geschoss bekommt eine Überhöhe, die den Baukörper elegant in die Höhe streckt. Die darin untergebrachten grossen Räume bekommen dadurch ihre ihnen angemessene Proportion und Wirkung. Das in Massivbauweise ausgeführte Gebäude ist mit weissgeschlämmtem Klinker hochwertig materialisiert und erhält dadurch eine prägnante Präsenz. Durch die horizontalen Bänder aus vorfabrizierten Betonelementen wird das Gebäude strukturiert und zeigt seinen Geschossrhythmus. Die neue Hypobank Vorarlberg unterscheidet sich als öffentliches Gebäude in seiner Materialität von den angrenzenden Baukörpern mit Wohnnutzung, die eine rötliche Putzfassade bekommen sollen. Durch die solide Oberfläche und der übergrossen Öffnungen wirkt es repräsentativ und beständig und entspricht so seiner Nutzung als Bank. Die Helligkeit der gewählten Materialien vermittelt die Offenheit der Hypobank Vorarlberg.

Bank der Zukunft

Die vertikale Raumskulptur, die den Kern des einfachen Baukörpers bildet, macht jeden Bankbesuch zu einem besonderen Erlebnis. Dieser zentrale Raum schafft interessante Durchblicke und erlaubt, das Ordnungsprinzip sofort nach Eintritt zu erfassen und sich zu orientieren. Das Atrium schafft zudem einen effizienten und produktiven Beziehungsreichtum zwischen den einzelnen Räumen. Kooperation und menschliche Nähe sind spürbar. Der erste Eindruck ist der einer unerwarteten Grosszügigkeit. Vom Eingangsniveau aus führt die innere Treppe auf das Zwischengeschoss auf Niveau 0. Durch die bodenebene grossflächige Verglasung wird dieser Raum optisch um den Kunstgarten erweitert und bietet den Besuchern eine gepflegte Aufenthaltsatmosphäre. Dies ist der geeignete Ort für die „Bühne“, ein Ort, der in alle Richtungen verbunden ist und kommuniziert. Die innere Treppe führt weiter entlang des Lichthofes und erschliesst öffentliche Bereiche auf den folgenden Ebenen, die unterschiedlich genutzt werden können, sei es als intimere Wartezonen oder als zusätzliche, flexibel nutzbare Arbeitsbereiche. Die etwas privateren Besprechungsräume und Einzelbüros sind diskret vom Lichthof abgeschieden.

Die gewählte Materialisierung aus weissem Terrazzo schafft helle, leichte Räume. Mit den in die Masse gemischten blauen Glasscherben ergibt sich eine exklusive Mischung für die Hypo Bank Voralberg, welche identitätsstiftend wirkt. Die Innenausstattung aus Holzelementen, modernen, Voralberger Textilien und Grünpflanzen spricht alle Sinne an und lässt eine angenehme Atmosphäre entstehen. Kupfer dient als Akzentfarbe und wird für Geländer, Türhardware und Beschilderungen angewendet. Diese achtsam komponierten Materialen umspielen den leeren Kern und formen ein Atrium mit Transparenz, Offenheit und diskreter Eleganz.